Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten by Thomas Finn

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten by Thomas Finn

Autor:Thomas Finn [Finn, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
ISBN: 9783473352692
Herausgeber: Ravensburger Buchverlag G
veröffentlicht: 2007-03-30T22:00:00+00:00


Berchtis' Schloss

Kai klammerte sich an Fi, während sie auf dem Rücken des Flügelrosses über die vom kalten Hauch erfüllte Feenlandschaft hinweggaloppierten, die erstarrt und reglos unter ihnen lag. Bis zum fernen Horizont war das Zauberreich mit Frost überzogen und der Himmel, der sich über ihnen aufspannte, schimmerte grau. Bäume, Wiesen und Felder lagen erstarrt unter einer dicken Reifschicht. Selbst vor den Bewohnern dieses Reichs hatte der schreckliche Winterzauber nicht haltgemacht. In einem Waldstück stand ein Rudel Hirsche, das wie eine Statue in der Bewegung eingefroren war. Am Ufer eines zugefrorenen Sees entdeckte Kai drei Lyren. Die prächtigen Riesenschwäne kauerten reglos am Ufer. Ihre geschwungenen Hälse hielten die Vögel unter ihrem Federkleid verborgen und es sah aus, als sei jedes Leben aus ihnen entwichen.

»Ich verstehe das nicht«, stammelte Kai. »Was ist hier denn bloß passiert?« Der Anblick, den all das erweckte ... trostlos.

»Ich weiß es auch nicht«, antwortete Fi verzagt und sie sahen sich hilflos nach Magister Eulertin und Kriwa um, die ihnen folgten. Sie bemerkten, dass der kleine Magister ebenso bestürzt war wie sie selbst.

»Nivel! Levin!«, fuhr Kai die Mondsilberscheibe an. »Immer noch keine Idee, was hier vor sich gegangen sein könnte ?«

»Nein«, wimmerte Nivel. »Wir verstehen das ebenfalls nicht. Hier müsste Frühling herrschen. Und es müsste warm sein. Ich befürchte, die Einzige, die Euch auf diese Frage antworten kann, ist ihre Majestät Berchtis. Sie müsst Ihr fragen.« »Wie weit ist es denn noch bis zu ihrem Schloss?«, fragte der Zauberlehrling rüder, als er vorgehabt hatte.

»Gleich da vorn, hinter der bewaldeten Anhöhe, auf die wir zuhalten, hochverehrter Adept.«

Endlich entdeckte Kai ihr Ziel.

Das Schloss der Feenkönigin schimmerte in blassen Blau-, Grün-, Weiß-, Silber- und Goldtönen. Wie eine stolze Insel erhob es sich aus dem grauweißen Meer der Baumkronen. Nie zuvor hatte Kai etwas Schöneres erblickt. Es war ein himmelwärts strebender Bau mit wundersamen Hallen, Säulen und Türmen, die in blütengleichen Dächern aus Koboldsgold ausliefen. Die Fassaden des zauberhaften Palastes wurden von verspielten Erkern und Treppen gesäumt. Die Fenster funkelten im fahlen Licht der Sonne.

In diesem Moment schnaubte das Ross unter ihnen schwer und sein Flügelschlag wurde unregelmäßiger und kraftloser.

»Festhalten, Kai!«, stieß Fi gepresst hervor und zerrte an den Zügeln. Doch ihre Versuche, das Tier wieder unter Kontrolle zu bekommen, schlugen fehl. Hilflos trudelte das Pferd immer weiter in die Tiefe, durchbrach das Geäst der Bäume und schlug schwer auf einer mit Raureif bedeckten Lichtung auf.

Kai wurde aus dem Sattel geschleudert und krachte gegen den Stamm einer Eiche. Er rappelte sich auf und rieb sich seine schmerzende Schulter. Fi war natürlich ungleich eleganter aufgekommen. Sie war längst wieder auf den Beinen und versuchte, nach den Zügeln des verängstigten Rosses zu fassen. Doch es entzog sich ihr unter wildem Prusten und Schnaufen und brach auf einem seiner Hinterbeine fast ein. Unter großer Anstrengung kam es wieder hoch, bäumte sich laut wiehernd und mit weit gespreizten Flügeln vor ihnen auf und erstarrte schlagartig in dieser Haltung.

Erschüttert wich Fi zurück, stolperte über eine Wurzel und stürzte in Kais Arme. Gemeinsam sahen sie dabei zu, wie



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.